Psst – unter uns: So ein Musikeralltag klingt oft glamouröser, als er ist. Klar, die Bühne ist mein zweites Zuhause, aber bis es soweit ist, gibt’s so einiges, was „hinter den Kulissen“ passiert. Also, schnall dich an und komm mit auf eine kleine Tour durch meinen Tag – von der Kleiderschlacht bis zur Bühne!
Vorbereitung ist alles … oder doch nicht?
Mein Tag als Sängerin beginnt oft ganz früh mit der Vorbereitung. Und ja, das ist mehr als nur „Songtexte auswendig lernen“. Es geht darum, die richtige Setlist für das Event zu finden – denn jedes Publikum ist anders. Da gibt’s kein „Copy and Paste“.
Jede Veranstaltung, sei es ein fröhliches Sommerfest oder ein festlicher Galaabend, bekommt ihren ganz eigenen „Soundtrack“. Die Songauswahl und der Ablauf sind für mich nie festgelegt.
Natürlich stelle ich vorher eine grobe Auswahl an Liedern zusammen, die zum Event passen könnten, aber die endgültige Playlist entsteht dann spontan – je nachdem, wie die Stimmung im Raum ist und was das Publikum gerade braucht.
Grundvoraussetzung ist natürlich, dass ich die Texte meines Repertoires im Kopf habe! Ich möchte nicht den Text vom Monitor ablesen müssen, denn ich bin lieber voll und ganz für mein Publikum präsent – und gern auch mal mittendrin in der Menge. Wann, wo und wie ich all die vielen Texte lerne – darüber berichte ich mal in einem meiner nächsten Artikel.
Die Sache mit dem perfekten Outfit – oder: Frauen verstehen mein Problem
Ladies, ihr wisst, wovon ich spreche: Man steht vor dem Kleiderschrank und denkt sich, „Heute ist DER Tag, an dem ich direkt das perfekte Outfit finde!“ Was passiert? Mein Bett sieht aus, als hätte ein Wirbelsturm gewütet, ich habe mindestens zehn Outfits anprobiert – und am Ende nehme ich doch das erste. 😅
Und dann sind da noch die Schuhe. Glaub mir, die Wahl der richtigen Schuhe kann die halbe Show entscheiden!
Stöckelschuhe auf einer Wiese beim Dorffest? Keine gute Idee. Kopfsteinpflaster? Die pure Herausforderung. Und die Absatzhöhe hängt natürlich davon ab, wie lange die Show dauert – denn spätestens nach 1,5 Stunden auf High Heels wünsche ich mir meine Sneaker oder Flip-Flops herbei. Letztere liegen zum Glück immer schon in der Tasche, bereit für die Pausen. Die Balance zwischen schick, bequem und „wow“ zu finden, ist halt eine Wissenschaft für sich.
Technik-Check – alles muss sitzen!
Ohne die richtige Technik läuft natürlich nichts! Schon am Vortag packe ich alles zusammen, was ich für den Auftritt brauche – abgestimmt auf die Gästezahl, die Größe der Location, ob es drinnen oder draußen ist und ob ich mit einem DJ zusammenarbeite oder solo auftrete. Jeder Auftritt hat schließlich seine eigenen Anforderungen!
Bevor es losgeht, heißt es dann: Technik-Check! Ist das iPad geladen? Sind frische Batterien im Funkmikro? Ersatzbatterien dabei? Alle Kabel, Stecker und der Mikrofonständer verstaut? Und dann gibt es da noch die Dinge, die ich gerne mal vergesse (Augenrollen): mein Werbe-Banner und den Ständer fürs iPad. Memo an mich selbst: zweiten Ständer kaufen und direkt im Kofferraum deponieren!
Also gehe ich am Ende nochmal in Gedanken meine Checkliste durch – oder mein Mann hilft mit seinem „Haste dies, haste das?“-Routine-Quiz vor Abfahrt, damit bloß nichts fehlt.
Zum Glück ist meine Technik kompakt, leicht und praktisch zu handhaben. Schließlich bin ich Sängerin und kein Tontechniker – das Setup soll schließlich Spaß machen und mich nicht in einen Kabelsalat verwickeln! Für alle Technikinteressierten: Seit Jahren arbeite ich sehr zufrieden und erfolgreich mit BOSE und Sennheiser. Die beiden haben mich noch nie im Stich gelassen, und der Sound überzeugt jedes Mal.
Die lange Fahrt zum Auftrittsort – Abenteuer auf der Straße
Dann geht’s ab ins Auto. So eine Fahrt zum Auftrittsort könnte entspannt sein – könnte. Realität? Umleitungen, Baustellen, Stau – und dann ist die nächste Tankstelle gefühlt 100 Kilometer entfernt.
Und wer kennt das nicht? Der Frühstückskaffee meldet sich genau dann, wenn weit und breit keine Möglichkeit ist, anzuhalten. Mein Gedanke: „Vielleicht hätte ich doch weniger Kaffee trinken sollen …“ Aber hey, ein bisschen Nervenkitzel gehört dazu!
Aber keine Sorge – zu spät kommen ist echt nicht mein Ding! Wenn der Routenplaner sagt „Fahrtzeit: zwei Stunden“, dann schlage ich da immer eine ordentliche Portion „Pufferzeit“ drauf und fahre los, bevor’s überhaupt notwendig wäre.
So bin ich auf alles vorbereitet, und ehrlich gesagt: Veranstalter, Tontechniker und Kunden freuen sich, wenn ich nicht im letzten Moment angeflitzt komme und es bleibt noch Zeit für einen entspannten Soundcheck und einen kleinen Plausch – und wir können den Auftritt in aller Ruhe und ganz pünktlich starten.
Soundcheck – sich selbst gut hören, damit alles passt
Der Soundcheck ist für mich nicht nur ein „Kann man machen“ – er ist entscheidend! Schließlich muss ich mich selbst auf der Bühne gut hören können, um sicher und mit voller Kraft singen zu können.
Singt ihr mal, während ihr euch die Ohren zuhaltet und nichts hört! Da wird das Performen zur echten Herausforderung, inklusive Angstschweiß, weil ich nie genau weiß, ob ich den Einsatz richtig treffen werde.
Manchmal gibt es bei straffer Programmplanung leider keine Zeit für einen separaten Soundcheck. Dann bleibt mir nur, auf einen echten Profi an den Reglern zu vertrauen, der meine Stimme direkt während des Eröffnungstitels perfekt abmischt. Wenn dann mein Mann irgendwo im Publikum oder nah an der Bühne steht und mir einen beruhigenden Daumen hoch gibt, fällt die erste Anspannung ab.
Das beste Zeichen? Wenn er sich mit der flachen Hand über den Unterarm streicht und strahlt – das heißt für mich: Gänsehaut! 😊 Mein Ziel bei jedem Auftritt.
Die Sache mit dem Lampenfieber – und warum ich es nicht missen möchte
Feuchte Hände, weiche Knie und das Gefühl, den Text der ersten Zeile vom ersten Lied plötzlich komplett vergessen zu haben – ja, das ist Lampenfieber in seiner reinsten Form! Auch wenn ich schon viele Jahre auf der Bühne stehe, gehört ein kleines Kribbeln einfach dazu.
Und ehrlich gesagt: Ich hoffe, es bleibt. Wenn eines Tages mein Herz hinter der Bühne nicht mehr schneller schlägt als sonst, dann wäre es für mich an der Zeit aufzuhören. Glücklicherweise verwandelt sich das Kribbeln auf der Bühne dann in pure Freude und Energie, und wenn die ersten Töne erklingen und ich in strahlende Gesichter blicke, weiß ich wieder: Hier gehöre ich hin!
Auf die Details kommt’s an (und manchmal auf Plan B, C oder D)
Ich stehe also auf der Bühne, habe den perfekten Song ausgesucht, alles ist vorbereitet … und dann? Tja, dann fällt vielleicht mal ein Mikro aus, das Licht ist zu hell oder die Boxen machen schlapp.
Für diese Fälle habe ich immer Plan B (und manchmal auch C und D) parat. Der Trick ist, dem Publikum nichts anzumerken – stattdessen heißt es: improvisieren und lächeln. Mein Motto: Solange der Ton stimmt und das Publikum Spaß hat, ist alles gut. Ich mische mich notfalls in die Menge und singe a cappella.
Das Beste kommt zum Schluss: die magischen Momente
Einer der schönsten Teile meines Jobs sind die unvergesslichen Momente, die ich mit dem Publikum teile. Da fließen schon mal Tränen, es wird mitgesungen, geschunkelt und gelacht.
Diese Momente sind der Grund, warum ich meine Arbeit so liebe. Live-Musik ist eben nicht nur etwas für die Ohren, sondern auch fürs Herz. ♥
Danke, dass du dabei warst und bis zum Ende gelesen hast. Freu dich auf noch mehr Geschichten aus meinem Musikeralltag hier auf dem Blog.
Bleib dran, ich hab noch einiges in petto! 😊
Comments